Kita „Treffpunkt Hafen“


 


Das Konzept:

Beziehung vor Bildung

Vor allen anderen wichtigen Punkten in der pädagogischen Arbeit hat
dieser Grundsatz die oberste Priorität, denn für das Kind sind Bindungspersonen und soziale Beziehungen lebensnotwendig. Deren Qualität entscheidet über die Art und Weise, wie Kinder später mit den Herausforderungen ihres Lebens und der Gesellschaft umgehen.

Situationsansatz

Der Situationsansatz als pädagogisches Handlungskonzept – Das heißt vor allem ein aktives Beobachten der Kinder und die Arbeit mit dem, was die Kinder gerade als Interesse zeigen oder als Thema mit sich tragen. Die Kinder werden an der Gestaltung des Alltags und der Verhandlung von Konflikten und Regeln beteiligt. Pädagogische Angebote sind grundsätzlich freiwillig unter Beachtung gemeinsamer Regeln und der Grenzen Anderer. Es kommt darauf an, den Kindern vielfältigste Möglichkeiten zur Verfügung zu stellen und Vertrauen in ihre Selbstbildungskräfte zu entwickeln.

Offene und teiloffene Arbeit

Bei einer Kinderzahl von 138 Regelplätzen und 6 Integrationsplätzen und unter Berücksichtigung der Arbeit auf zwei Etagen lässt sich nur ein teiloffenes Konzept umsetzen. Um den Kindern trotz der Größe der Einrichtung ein gutes Bezugssystem zu schaffen, innerhalb dessen sowohl Bewegungs- als auch Entscheidungsfreiheit und Selbstbestimmung möglich sind, folgt die Raumaufteilung nicht der üblichen Einrichtung von Gruppenräumen. Für jeweils eine Familiengruppe von 43 Kindern im Alter von 2 bis 6 Jahren (41 Regelplätze und 2 Integrationsplätze) sind 3 mehrfunktionale Räume vorgesehen, wobei der als Schlafraum deklarierte Raum nicht für alle Platz zum Schlafen bietet. Mittagsschlaf ist in Einrichtungen in unserer Trägerschaft nicht verpflichtend. Erfahrungsgemäß schlafen die meisten Kinder ab 3 Jahren nicht mehr mittags, sondern ruhen sich nur kurz aus. Diesem Ruhe- und Rückzugsbedürfnis werden wir bei der Ausstattung der Räume Rechnung tragen. Innerhalb der Familiengruppen werden die Kinder nicht in feste Gruppen geteilt. Damit erhalten sie die Chance, sich selbst ihren sozialen Bezug zu anderen Kindern zu suchen und aufzubauen und sie können sich unter den Erziehern weitestgehend selbst eine Bezugsperson suchen, Wechsel eingeschlossen. Die Gruppenräume der Kita sind für alle Kinder offen und funktional getrennt, wobei die besonderen Bedürfnisse der Kinder im Krippenalter (2 bis 3 Jahre) nach Schutz, Ruhe und anderem zeitlichem Reglement berücksichtigt werden. Für die Kinder im Alter von 1 bis 2 Jahren ist ein besonders geschützter, abgetrennter Rahmen, der sogenannte „Nestingbereich“ im Erdgeschoss vorgesehen.
In ihrem letzten Kita-Jahr werden die Kinder zeitweilig in Vorschulgruppen zusammengenommen, in denen sie sich mit besonderen Aufgaben und Angeboten auf einen guten Start in das Schulleben vorbereiten.

Offenheit

Die Kita ist nach außen offen. Der Stadtteil als sozialer Raum ist Teil der Kita, ebenso wie die Kita mit der Nachbarschaft und Partnern im Stadtteil verbunden ist. Mit gemeinsamen Veranstaltungen und Festen wird diese Beziehung gepflegt. Besonders im Focus steht die Entwicklung guter Beziehungen zu den Bewohnern der oberen Etagen. Möglicherweise lassen sich hier Ansätze unserer Genrationsübergreifenden Arbeit in Zusammenhang mit Kita und Familienbildung umsetzen, wie wir sie an anderen Standorten schon erproben.

Integrationsarbeit

Auch hier kommen das Kind und die Beziehung zu ihm wieder an erster Stelle. In enger Zusammenarbeit mit den Eltern wollen wir auf die Ressourcen schauen und eine gute Balance zwischen Exklusivität (Einzelförderung) und natürlicher Mitgliedschaft (das Kind ist eines unter vielen) anstreben. Ein Raum für differenziertes Arbeiten soll Rückzug, Konzentration und Ungestörtheit ermöglichen. Doch die Tür dieses Raumes muss nicht immer geschlossen sein. Manche der Förderangebote lassen sich öffnen. Es ist möglich, dass andere Kinder mit ihrer Neugier und ihrer Beteiligung eine entspannte Lernatmosphäre schaffen, die dem ganzen Angebot einen wahrhaft inkludierenden Charakter gibt. Daher steht zum einen ein größerer Projektraum in der 2. Etage zur Verfügung, der diese Öffnung von Angeboten für Kinder mit und ohne Einschränkungen ermöglicht. Zum anderen gibt es den Raum für konzentrierte (heilpädagogische) Einzelarbeit.

Erziehungspartnerschaft

Der gute Kontakt zu den Eltern und eine gelingende Erziehungspartnerschaft sind unseres Erachtens die wichtigsten Voraussetzungen für das Wohlbefinden und die positive Entwicklung des Kindes. Entsprechend sorgen wir dafür, dass sich Eltern in der Kita willkommen fühlen, dass es eine Kultur von Elterngesprächen im Alltag gibt, gut gestaltete Bring- und Abholprozesse, eine ritualisierte Eingewöhnungszeit mit erwünschter, stetig abnehmender Anwesenheit der Eltern und gemeinsame Feste und Projekte. Beteiligung und demokratische Mitbestimmung sind fest mit unserer Arbeit verwurzelt. Neben den Gremien (Elternrat, Kita-Rat) können von den Eltern, vom KiTa-Rat und vom Team Stammtische zu den verschiedensten Themen einberufen, organisiert und im Haus durchgeführt werden. Die Eltern haben die Möglichkeit, bei der Weiterentwicklung der Konzeption des Kindergartens mitzuarbeiten, indem sie ihre Wünsche und Ideen äußern. Diese können im Kindergartenalltag, aufgenommen und umgesetzt werden.
Als wesentliche baulich-gestalterische Maßnahme ist deshalb im Erdgeschoss ein Begegnungsraum, das „Eltern-Kind-Café“, vorgesehen. Hier können sich Eltern in den Bringe- und Abholzeiten aufhalten und auch Familienbildungsangebote stattfinden. Wir haben an unseren beiden Standorten in Plagwitz und Paunsdorf langjährige Erfahrungen in der Kombination von Kita und Familienbildung gesammelt und wissen, dass Erfolge auf diesem Gebiet auch an räumliche Bedingungen geknüpft sind. Der Begegnungsraum muss im Erdgeschoss liegen, um dem offenen, niederschwelligen Charakter des Angebots zu entsprechen.

 

Platzvergabe:
Bitte meldet euer Kind über das Eltern-Portal der Stadt Leipzig an.

 


Bild- Informationsquelle: https://www.muetterzentrum-leipzig.de & https://www.leipzig.de